Die Flüssigkühlung von Serversystemen ist auf dem Vormarsch. Vor allem wissenschaftlich genutzte Systeme im Bereich des High Performance Computings (HPC) setzen immer mehr auf diese Technologie. Dies verrät auch ein Blick in die Liste der Top 500 Supercomputer (www.top500.org). Aber auch im kommerziellen Bereich werden flüssigkeitsgekühlte Serversysteme zunehmend eingesetzt, wie zuletzt beim Supercomputer Colossus von Elon Musk. Dieses System setzt mit 100.000 Nvidia GPUs neue Maßstäbe für KI-Rechenzentren.

Flüssigkeitsgekühlte Systeme wie Direct Liquid Cooling oder Immersionskühlung helfen, die Wärme aus Hochleistungsrechnern effektiv und effizient abzuführen. Im Rahmen von DC2HEAT wurde jetzt auch abgeschätzt, welche Vorteile die Kühltechnologie bei der Abwärmenutzung bietet. Wie eine Befragung von 100 Betreibern von Rechenzentren in Deutschland ergab, liegt das durchschnittlich nutzbare Temperaturniveau der Abwärme bei flüssigkeitsgekühlten Systemen um etwa 10 Grad Celsius über dem Temperaturniveau bei luftgekühlten Systemen. Damit kann die Versorgung von Wohngebäuden mit Warmwasser und Heizenergie deutlich kostengünstiger realisiert werden. In einer Untersuchung des Borderstep-Instituts aus dem Jahr 2022 wurde ermittelt, dass mit einer Erhöhung des Temperaturniveaus um 10 Grad Celsius Kosteneinsparungen von 1,1 bis 1,6 Cent/kWhWärme möglich sind. 

Aktuelle DC2HEAT-Abschätzungen zeigen, dass im Jahr 2035 in Deutschland zwischen 1,5 Mrd. und 3 Mrd. kWh fossiler Wärme durch Abwärme aus Rechenzentren ersetzt werden könnten. Würde diese Wärme aus flüssigkeitsgekühlten Systemen bereitgestellt, so ließen sich damit Kosten in der Größenordnung von 20 bis 50 Millionen Euro jährlich sparen. 

Bildquelle: Cloud&Heat Technologies